Wasserzukunft Bayern 2050
Der Klimawandel ist die merklichste Folge der menschengemachten Veränderungen unserer Welt. Diese Veränderungen greifen mittlerweile für alle spür- und unübersehbar in das tägliche Leben ein. In der integralen Strategie „Wasserzukunft Bayern 2050“ wollen wir Programme und Maßnahmen bündeln, um die Wasserversorgung und Wasserverfügbarkeit in Bayern dauerhaft sicherzustellen. Die Wasserzukunft setzt sich aus dem Programm „Wassersicherheit 2050“ sowie dem Gewässeraktionsprogramm „PRO Gewässer 2030“ zusammen. Wesentliche Themen wie Trockenheit und Dürre, Hochwasserschutz, Ökologie und Sozialfunktion sind darin enthalten.
Die bayerische Wasserwirtschaft hat mit der Umsetzung der „Wasserzukunft Bayern 2050“ bereits begonnen. Die ambitionierten Ziele können aber nur im Schulterschluss mit den vielfältigen Akteuren vor Ort – wie z.B. den Behörden, Kommunen, Landwirten, Waldbesitzern, Industrie und Gewerbe und den Verbänden sowie den Planern der verschiedensten Fachdisziplinen erreicht werden. In den kommenden Jahrzehnten wird die Wasserwirtschaft als Partner diesen Prozess unterstützen und begleiten.
DAS PROGRAMM WASSERSICHERHEIT 2050
Das Programm Wassersicherheit 2050 deckt ein umfangreiches Trockenheits- und Dürremanagement ab. Dabei stehen die Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung, die Reduzierung der Belastung des Abwassers, ein verbesserter Landschaftswasserhaushalt sowie die klimaresiliente Entwicklung unserer Dörfer und Städte im Fokus. Gemeinsam mit allen Akteuren und Betroffenen (aus Staat, Kommunen, Verbänden, Sonstigen) werden Projekte und Maßnahmen in neun Themenbereichen geplant, umgesetzt und evaluiert, um zum Beispiel
- die grundlegende Daseinsvorsorge, zu der eine sichere Versorgung mit Trinkwasser gehört, zu verbessern
- technische Wasserinfrastrukturen zu überprüfen und anzupassen (z. B. öffentliche Wasserversorgung, Fernwasserversorgung, Abwasseranlagen, Speicher und Überleitungen)
- den Landschaftswasserhaushalt zu stärken und – wo sie notwendig ist – Bewässerung nachhaltig und umweltverträglich zu gestalten
- die Entwicklung urbaner Räume nach dem „Schwammstadtprinzip“ voranzubringen
- Wasser- und wasserabhängige Umweltqualität auch unter Stressfaktoren sichern
DAS BAYERISCHE GEWÄSSER-AKTIONSPROGRAMM 2030
Das Bayerische Gewässer-Aktionsprogramm 2030 (kurz: PRO Gewässer 2030) umfasst als Nachfolgeprogramm der bisherigen Hochwasserschutzprogramme neben dem Bereich Hochwasser auch die Themen Ökologie und Sozialfunktion. Damit werden unter anderem die gesetzlichen Anforderungen der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) und wichtige Aspekte der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sowie weiterer nationaler Gesetzesgrundlagen aufgegriffen. Damit umfasst PRO Gewässer 2030 folgende drei Säulen:
- Vor dem Wasser schützen: In der Säule I – Hochwasserschutz wird die Erfolgsgeschichte der Hochwasserschutz-Aktionsprogramme konsequent fortgeschrieben und sinnvoll ergänzt, um die Menschen noch besser vor Hochwasser zu schützen.
- Das Wasser schützen: Ökologisch hochwertige Gewässer und Auen, verbundene Lebensräume und ein optimierter Wasserhaushalt sollen mit gewässerökologischen Maßnahmen wie Renaturierungen in Säule II – Ökologie erzielt werden.
- Das Wasser schätzen: Spazieren gehen, schwimmen, Boot fahren: Wir halten uns gern in und am Wasser auf, müssen dabei aber auch auf empfindliche Naturräume achtgeben. So soll in Säule III – Sozialfunktion die Erlebbarkeit unserer Gewässer und die naturschützende Erholung am Gewässer gestärkt, aber auch gelenkt werden.
Dabei steht keine der drei Säulen für sich allein, alles Wirken und Handeln greift ineinander und muss wo immer möglich gemeinsam realisiert werden. Mit diesem umfassenden Aktionsprogramm sichern wir die Umweltqualität und passen uns an den Klimawandel an. Es ist vorgesehen, bis zum Jahr 2030 jährlich rund 200 Millionen Euro in den Hochwasserschutz und die ökologische Gewässerentwicklung in Bayern zu investieren.
PROGRAMMÜBERGREIFENDE FELDER
„Wasserzukunft Bayern 2050“ ist als ein Generationen übergreifendes Projekt zu verstehen. Damit es von allen Beteiligten gemeinsam getragen wird, ist eine gute Kommunikation und Partizipation hilfreich. Das zur Umsetzung der Strategie notwendige Fachwissen wird durch Wissenschaft und Forschung kontinuierlich erweitert und verbessert. Wichtig ist dabei, dass die notwendigen wasserwirtschaftlichen Daten dauerhaft langfristig erhoben werden und zuverlässig, plausibel und für alle zugänglich sind. Damit sind die zentralen programmübergreifenden Felder: Kommunikation, Forschung und Datenmanagement.