Hochwasserschutz im Coburger Raum
Im Flussgebiet der Itz führen häufig auftretende Hochwasserereignisse zu erheblichen Überschwemmungen. Sie entstehen durch das Zusammentreffen von großflächigen Dauerregenereignissen mit der Schneeschmelze in den Höhenlagen des Thüringer Waldes.
Die Stadt Coburg ist ein besonderer Brennpunkt, da hier mehrere größere Gewässer im Stadtgebiet zusammenfließen und es somit zur Überlagerung von Hochwasserereignissen kommen kann.
Um Abhilfe zu schaffen, wurde ein umfangreiches Hochwasserschutzkonzept erstellt, welches das komplexe Zusammenwirken aller Zuflüsse erfasst. Ziel des bereits in Teilen realisierten Konzeptes ist es, Hochwasser oberhalb der Stadt zurückzuhalten.
Neben den notwendigen technischen Rückhalteeinrichtungen sind Anpassungs- und Schutzmaßnahmen an den einzelnen Gewässern vorgesehen. Auch der vorbeugende Hochwasserschutz ist in das Gesamtkonzept integriert.
Alle Maßnahmen sind auf den Schutz vor Hochwasserereignissen mit 100-jährlicher Wiederkehr ausgelegt.
Für die einzelnen Maßnahmen sind unterschiedliche Träger zuständig. Für die Projekte Froschgrundsee, Goldbergsee und Lauterüberleitung hat der Freistaat Bayern wegen ihrer überregionalen Bedeutung für den Hochwasserschutz die Trägerschaft übernommen. Maßgebliche Teile der Gesamtmaßnahme werden durch die Europäische Union kofinanziert. Für Vorhaben an der Itz, Gewässer erster Ordnung, ist der Freistaat Bayern der Träger. Für Maßnahmen an Lauter zur Itz, Röden und Sulzbach, alles Gewässer zweiter Ordnung, war bisher der Bezirk Oberfranken zuständig (bis 31.12.2008). Das 2004 fertiggestellte Rückhaltebecken am Rottenbach (Gewässer III. Ordnung) ist ein eigenes Projekt der Stadt Coburg.
Maßnahmen
an der Itz (Gewässer I. Ordnung)
Gewässerausbaumaßnahmen an der Itz im Stadtgebiet von Coburg sind aus städtebaulichen Gründen nur in begrenztem Umfang möglich. Daher musste die Hochwassersituation durch Rückhalt im Oberlauf entschärft werden.
Froschgrundsee
Das 1986 fertig gestellte Hochwasserrückhaltebecken beim Rödentaler Stadtteil Schönstädt hält Hochwasser der Itz und der Effelder zurück. Das Dammbauwerk, ein Zonendamm mit natürlicher Erddichtung, erhebt sich 18 m über die Talsohle. Die Dammkrone hat 350 m Länge. Das Speichervolumen beträgt insgesamt 7 Mio m3, das Rückhaltevolumen 6,7 Mio m3. Der Hochwasserüberlauf ist in einem Kombinationsbauwerk gemeinsam mit den beiden Grundablässen mittig im Damm angeordnet.
Im Unterlauf des Rückhaltebeckens wurden Maßnahmen zum Hochwasserschutz der Ortschaften Schönstädt und Oberwohlsbach realisiert.
Im Stadtgebiet von Coburg wurden entlang der Itz zwischen Dammweg und Heiligkreuzbrücke Hochwasserschutzmauern und –deiche zum Schutz vor einem ca. HQ70 angelegt.
Sanierung der Ufermauern an der Itz
Im Coburger Stadtgebiet wurde die Itz vor etwa 100 Jahren massiv verbaut und erweist sich als Engstelle beim Hochwasserabfluss. Die bis 4,5 m hohen Sandsteinmauern, die zum Teil Gebäude tragen, sind mittlerweile sanierungsbedürftig.
Zwei Einsturzstellen blieben ohne größere Schäden und konnten vom Wasserwirtschaftsamt provisorisch mit einer massiven Steinvorschüttung gesichert werden.
Um das Abflussprofil der Itz und die dahinter liegende Bebauung zu sichern, hat das Wasserwirtschaftsamt die Sanierung von 240 m Ufermauern, die Anpassung des Hochwasserschutzes und die Sicherung der Flusssohle geplant.
Wo keine Bebauung gefährdet ist, werden die Mauern durch Böschungen ersetzt. Das wertet den Gewässerlebensraum auf und ermöglicht strukturreichere Abschnitte. Vor den bleibenden Mauern wird ein Grobsteinwurf Lebens- und Rückzugsraum für Fische und andere Organismen bieten. Die Errichtung von vier Sohlschwellen dient neben der Stabilisierung auch der Biotoperhaltung bei Niedrigwasser.
Die Planung im innenstädtischen Bereich mit einer Vielzahl von parallelen Fuß- und Radwegen, Spielplätzen und Parkanlagen erfordert eine intensive Abstimmung mit der Stadtplanung und den Anliegern.
an Lauter und Sulzbach (Gewässer II. Ordnung)
Hochwasser aus den Einzugsgebieten von Lauter und Sulzbach soll im Goldbergsee zurückgehalten werden. Dazu ist neben dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens eine Überleitung von Hochwasser aus dem Lautertal in den Speicher erforderlich. Entlang der Gewässer sind weitere Ausbaumaßnahmen erforderlich.
Hochwasserrückhaltebecken Goldbergsee Coburg
Seit Mai 2003 ist am nordwestlichen Stadtrand von Coburg das zweite große Hochwasserrückhaltebecken in Bau. Das im Tal des Sulzbaches gelegene Becken soll die Hochwässer des Sulzbaches sowie der Lauter mittels der fertig gestellten Überleitung aufnehmen und gedrosselt abgeben.
Als Absperrbauwerk ist ein Erddamm mit flacher Böschung konzipiert, der sich mit 7 m Höhe gut in das Tal einfügt. Die Kronenlänge wird 290 m betragen.
Der See hat eine ständige Wasserfläche von 71,5 ha, bei Hochwasser können bis zu 145 ha überstaut werden. Das Speichervolumen beträgt insgesamt 2,3 Mio m3, das Rückhaltevolumen ca. 21,4 Mio m3.
Aus dem Bereich des Rückhaltebeckens wurden die Staatsstraße St 2205, ein Abwasserkanal und verschiedene Wasser- und Gasleitungen heraus verlegt.
Nach Abschluss der Leitungsverlegungen erfolgte die Ausdeichung einer Gärtnerei, die wegen ihrer ungünstigen Lage einen Objektschutz erhielt.
Die Errichtung des Sperrenbauwerkes wurde ab Herbst 2005 begonnen. Im November 2006 wurde der Stauraum südlich der Bahnlinie gestaltet. 2007 erfolgte dann die Anpassung der Bahnlinie und die landschaftliche Gestaltung des Stauraumes nördlich der Bahnlinie (Biotopsee) wurde in Angriff genommen. Im November 2010 wurde der Probestau vorgenommen.
Der Goldbergsee hält nicht nur Hochwasser zurück, er dient auch der Freizeit und Erholung. So hat sich die Landschaft des Sulztales zwischen Neuses, Beiersdorf und Glend verwandelt. An den Geländeformen erkennt man deutlich, dass sich der neu gebaute Stausee in drei Teile gliedert. Ein Grundsee mit neuen Uferwegen entstand zwischen Neuses und Beiersdorf; nach Norden schließt sich die ruhige Nordostbucht an. Die Bahnlinie Coburg - Bad Rodach trennt den Biotopsee ab, der sich unabhängig von Freizeitaktivitäten entwickeln soll. Der Biotopsee ist als Natura 2000-Gebiet überregional geschützt.
Im Sommer erreicht die Wasserfläche mit breiten Schilf- und Röhrichtbeständen eine Größe von über 70 ha. Es entstanden kleine Inseln und ausgedehnte Teichrosenbestände. Beim hundertjährlichen Hochwasser kann sich der See hinter dem 7 m hohen Damm auf fast 150 ha ausdehnen. Kurzfristig werden dabei Wiesen-, Schilf- und Auwaldflächen überstaut, die der Freistaat Bayern aber vollständig erwarb. Diese Flächen werden nunmehr vom Freistaat Bayern extensiv gepflegt und unterhalten.
Im Herbst wird der Hauptsee zwischen Beiersdorf und Neuses um bis zu 2 m abgesenkt, um zusätzlichen Hochwasserrückhalteraum in der hochwasserkritischen Zeit zu gewinnen. Der Seeteil im Natura 2000 Gebiet wird zur Schonung der Ufervegetation nur um einen halben Meter abgesenkt. Dabei kommen am ganzen See sogenannte "Winterinseln" zum Vorschein, die zwischen flachen Wasserzungen hervorragende Rastplätze für viele Vogelarten darstellen.
Der staubedingte Verlust an Wiesenflächen wird durch die Ufergestaltung und die Pflege-maßnahmen auf den bleibenden Wiesen bestmöglich ausgeglichen.
Damit Mensch und Natur vom künftigen Hochwasserrückhaltebecken profitieren, wurden verschiedene Zonen gestaltet, die ein angemessenes Auskommen für Radfahrer, Freizeit-sportler und Erholungssuchende, für die stille Naturerkundung und für die Natur selber ermöglichen.
Brütende Kiebitze und Blaukehlchen, lichte Laubwälder mit Eisenhut und Türkenbundlilie, herrliche Ausblicke auf die Veste Coburg und die Schlösser Callenberg und Falkenegg und dazwischen ein naturnah gestaltetes Gewässer – all dies kann nunmehr entdeckt werden.
Lauterüberleitung
Brütende Kiebitze und Blaukehlchen, lichte Laubwälder mit Eisenhut und Türkenbundlilie, herrliche Ausblicke auf die Veste Coburg und die Schlösser Callenberg und Falkenegg und dazwischen ein naturnah gestaltetes Gewässer – all dies kann nunmehr entdeckt werden.
Der Goldbergsee Coburg im Nachbartal ist so dimensioniert, dass er auch Hochwasser aus der Lauter aufnehmen kann. Schadbringende Abflüsse aus der Lauter werden dorthin übergeleitet. Dadurch kann auf umfangreiche Schutzmaßnahmen in der Gemeinde Lautertal weitgehend verzichtet werden. Die Überleitung wird hauptsächlich im Winterhalbjahr und nur im Hochwasserfall in Funktion genommen.
Im Ortsteil Oberlauter wurde in der Lauter ein Drosselbauwerk mit zwei automatisch gesteuerten Schiebern errichtet. Sobald der Abfluss den vorgegebenen Grenzwert übersteigt, geht das Ausleitungsbauwerk in Betrieb und die Überleitung beginnt. An das Ausleitungsbauwerk schließt sich ein 2 km langer Freispiegelstollen an, der das Wasser im freien Gefälle ableitet.
Auch während der Ausführungsphase wurden die getroffenen technischen Lösungen intensiv diskutiert um steuerungstechnische Verbesserungen einfließen zu lassen. Hierzu zählt insbesondere die Steuerungsbündelung an bereits bestehende Standorte. Aufgrund der nur geringen Überdeckung wurde das südliche Ende des Stollens in offener Bauweise erstellt. Anschließend erfolgte der Bau eines Tosbeckens, um die Geschwindigkeit des Wassers zu reduzieren.
Nach der Stollenstrecke wurde eine flache, landschaftsangepasste Flutmulde erstellt, die bis in den Goldbergsee führt. Die an der Mulde liegende Ortschaft Glend wird durch einen Deich geschützt, außerdem wurden zwei Brücken für die Gemeindeverbindungsstraßen errichtet.
Mit dem Einbau der Stahlwasserbauteile und verschiedener Sicherheitseinrichtungen, der Installation der Steuerungstechnik und dem Anlegen der Dammbauwerke im Ausleitungs-bereich wird die Maßnahme im Herbst 2012 vollendet werden.
Die Kosten des Hochwasserrückhaltebeckens Goldbergsee Coburg und der Lauterüberlei-tung betragen rund 57 Mio €.
Die offizielle Einweihung beider Maßnahmen fand im Juli 2013 statt.
Lauter, Gew II - 2. Bauabschnitt
Angaben zur Baumaßnahme
Projektträger: Freistaat Bayern
Bauausführung und Bauoberleitung: Wasserwirtschaftsamt Kronach
- Planung und Durchführung: Ing.-Büro Würl (Weitramsdorf b. Coburg)
- Tragwerksplanung: Ing.-Büro Bräuning & Partner (Bamberg)
Gewässer: 2.Ordnung (Lauter)
Fertigstellung: Dezember 2014
Kosten: 2,7 Mio. €
Kostenaufteilung:
- Stadt Coburg: 35 %
- Freistaat Bayern/EU: 65 %
Projektfortschritt
Maßnahmen des Hochwasserschutzes
Hochwasserschutzmauern
Mit dem 2. Bauabschnitt wurden die Hochwasserschutzmauern des ersten Abschnittes entsprechend weitergeführt. Um der Lauter mehr Platz zu geben und eine naturnahe Ufergestaltung zu ermöglichen, wurden die Mauern, dort wo es möglich war, zurückgesetzt errichtet.
Im Bereich des Turnhallenanbaus der Heilig-Kreuz-Schule, sowie entlang der Agentur für Arbeit wurden die Ufermauern aus geotechnischen Gründen auf Bohrpfählen gegründet. In den restlichen Bereichen kamen sowohl Winkelstützwände, als auch Ufermauern mit flach gegründeten Streifenfundamenten zum Einsatz.
Parallel zu den Hochwasserschutzmauern erfolgte die Verlegung der Binnenentwässerungsleitungen zur Ableitung des anfallenden Binnenniederschlages in das bestehende Hochwasser-Pumpwerk (Errichtung im Zuge des 1. Bauabschnittes).
Raststraßenbrücke
Die frühere Brücke über die Lauter in der Raststraße wurde im Jahr 1954 errichtet. Aufgrund des zu geringen Freibordmaßes, wurde das bereits sanierungsbedürftige Bauwerk durch einen Neubau ersetzt.
Der Neubau wurde als monolithisches Rahmentragwerk in Ortbeton mit schlaffer Bewehrung gebaut. Die Brückengründung erfolgte aus statischen Gründen auf Bohrpfählen mit einer Tiefe von 8 – 10 m. Die Finanzierung der Brückenbaumaßnahme erfolgte überwiegend durch die Stadt Coburg.
Rottenbachmündung
Mit der teilweisen Öffnung der Rottenbachverrohrung auf einer Länge von ungefähr 35 Metern und der naturnahen Gestaltung seiner Mündung in die Lauter, werden mit dieser Maßnahme auch ökologische Belange berücksichtigt.
Spatenstich am 26. Juli 2013
Mit dem Spatenstich am 26. Juli 2013 durch Frau Staatssekretärin Melanie Huml erfolgte der feierliche Startschuss zur Umsetzung des 2. Bauabschnittes.
Einweihung am 22. September 2015
Am 22. September 2015 konnte der 2. Bauabschnitt des Hochwasserschutzes an der Lauter in Coburg, der im Herbst 2013 begonnen und kurz vor Weihnachten 2014 weitestgehend fertiggestellt wurde, von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf, MdL eingeweiht werden.
Informationen vor Ort
Weitere Bauabschnitte
Mit der Umsetzung der noch verbleibenden Abschnitte 3 und 4 wird der Hochwasserschutz an der Lauter vervollständigt und der 100-jährliche HW-Schutz für den Bereich "Bahnhofsviertel" der Stadt Coburg sichergestellt.
Weiterführende Informationen
HWS Coburg (Lauter) - Innenstadt - Bauabschnitte 3 und 4
Angaben zur Baumaßnahme
Projektträger: Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Kronach
Ausführungsplanung, Bauoberleitung und Bauüberwachung: Ing.-Büro Arnold Consult
Durchführung: Fa. Dechant, Hoch- und Ingenieurbau
Gewässer: 2.Ordnung (Lauter)
Beginn:2021
Fertigstellung: Dezember 2014
Kosten: rd. 8,0 Mio. €
Kostenaufteilung:
- Stadt Coburg: 35 %
- Freistaat Bayern/EU: 65 %
Projektfortschritt
weitere Angaben zur Baumaßnahme
Mit der Fertigstellung der ersten beiden Bauabschnitte der Hochwasserschutzmaßnahmen an der Lauter, wurde dem Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser des Siedlungsgebietes zwischen Bahnhof, Itz und Lauter, dem sog. "Bahnhofsviertel" der Stadt Coburg, einem Stück nähergekommen.
Maßnahmen des Hochwasserschutzes
Im Zuge der Baumaßnahme werden vielseitige Hochwasserschutzmaßnahmen notwendig.
Mit dem Vorhaben werden neben dem Bau von Hochwasserschutzmauern, der Anpassung bzw. Erneuerung der Kanonenwegbrücke, dem Abbruch des alten Lauterkraftwerkes, sowie der Errichtung einer neuen Fußgängerbrücke, auch die Errichtung eines HW-Pumpwerkes zur Sicherstellung der Binnenentwässerung bei Hochwasserabflüssen erforderlich.
Neben den notwendigen technischen Hochwasserschutzmaßnahmen, soll auch der Gewässerlauf optimiert, wieder naturnäher gestaltet und durch offene Zugänge wieder erlebbar werden.
Zusätzliche Bepflanzungen und Begrünungen sollen den Erholungswert stärken.
Hochwasserschutzmauern
Um den schadlosen Hochwasserabfluss zu gewährleisten, sind aufgrund der beengten Bebauung beidseitige, auf Bohrpfählen gegründete Ufermauern unvermeidbar.
In vereinzelten Bereichen kommen jedoch auch Winkelstützwände und auch Ufermauern mit flach gegründeten Streifenfundamenten zum Einsatz. Ebenso werden vereinzelt auch Treppen als Zugänge zum Gewässer erstellt.
Luftbild: BA 4 – Kanonenwegbrücke bis Brücke B 4
Kanonenwegbrücke
Die frühere Brücke über die Lauter im Kanonenweg wurde im Jahr 1989 errichtet. Aufgrund des zu geringen Freibordmaßes, wird der vorhandene Brückenüberbau abgebrochen, die Widerlager erhöht und eine neuer Brückenüberbau erstellt.
In diesem Zusammenhang sind sämtliche im Brückenbereich liegenden Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom etc.) aus dem Brückenbereich zu entfernen und neu zu verlegen. Ebenso ist die Straßenführung und die angrenzenden Anliegerzufahrten an die neue Brückenhöhe anzugleichen.
Rückbau des ehemaligen Lauterkraftwerks
Um den Abflussquerschnitt der Lauter bei Hochwasser bestmöglich nutzen zu können, wird das bestehende, ehemalige Lauterkraftwerk abgebrochen.
Fußgängerbrücke Callenberger Straße
Die zu tief gelegene und bei Hochwasser eintauchende alte und in die Jahre gekommene Fußgänger-brücke mit einseitigem Treppenzugang wird abgebrochen.
Sie wird ca. 10 m oberhalb durch eine neue, breitere und behindertengerechte Fußgängerbrücke mit beidseitigen Rampen ersetzt.
Pumpwerk mit Trennbauwerk
Um das anfallende Binnen-Niederschlagswasser im Hochwasserfall in die Lauter zu leiten, wird ein Pumpwerk mit Trennbauwerk errichtet.
Über das zu errichtende Trennbauwerk am rechten Ufer der Lauter und den dort anzupassenden Regenwasserkanälen, wird das ankommende Niederschlagswasser im Normalzustand über die Sammelkanäle der Binnenentwässerung durch das Trennbauwerk direkt in die Lauter geleitet. Im Hochwasserfall verschließt ein Schieber ab dem Einschaltpegel den Zulauf zur Lauter. Das sich in den Kanälen ansammelnde Wasser staut sich auf und läuft über eine Überlaufschwelle dem Pumpwerk zu und wird von dort in die Lauter gepumpt.
Zur Entwässerung der Bereiche hinter den linksseitigen Hochwasserschutzmauern, im Bereich des Geh- und Radweges, wird das anfallende Binnenniederschlagswasser gesammelt zum neuen Pumpwerk abgeleitet.
Das Bauwerk ist für eine Ausbauleistung von 3 x 150 l/s = 450 l/s Bemessungsabfluss ausgelegt. Die Förderhöhe beträgt ca. 4,00 m. Der ermittelte und zugrunde gelegte Bemessungsabfluss von rd. 250 l/s kann von zwei Pumpen a`150 l/s gefördert werden. Die dritte Pumpe erfüllt die n-1 Bedingung beim Ausfall einer Pumpe und gleichzeitigem Hochwasser.
Somit kann bei Ausfall einer Pumpe der Hochwasserschutz bei Hochwasser dennoch gewährleistet werden.
Maßnahmen am Rottenbach (Gewässer III. Ordnung)
Von der Stadt Coburg wurde am Rottenbach ein Hochwasserrückhaltebecken als Grünbecken errichtet. Im Hochwasserfall wird der Abfluss aus dem 3,9 km2 großen Einzugsgebiet von einem 100-jährlichen Abfluss auf 2 m3/s gedrosselt.
Das Absperrbauwerk ist ein 9,5 m hoher Erddamm mit einer Kronenlänge von 150 m. Der Hochwasserrückhalteraum beträgt 105.000 m3.