Hochwasserschutz Bischberg (Landkreis Bamberg)

Die 2011 fertig gestellte Hochwasserschutzmaßnahme wird künftig das Bischberger Siedlungsgebiet "Fischerei", mit einer Fläche von ungefähr 6 Hektar, vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis schützen.

Mit dem Spatenstich am 10. November 2008 durch Frau Staatssekretärin Melanie Huml vom Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erfolgte der Startschuss zur Umsetzung der Maßnahme am Zusammenfluss von Main und Regnitz.

Luftbild Bischberg Bild vergrössern Maßnahmen-Übersicht HWS Bischberg

Der Hochwasserschutz wird durch eine Kombination aus Hochwassermauern, Schutzdeichen und mobilen Dammbalkenverschlüssen sichergestellt. Ein Pumpwerk mit einer Leistung von rund 400 Litern pro Sekunde sorgt für die ausreichende Entwässerung des Binnengebietes.

Durch Umbau der Ortsstraße "Leinritt“ und Errichtung eines Überlaufbauwerkes mit Absperrschieber erfolgte die Anpassung der Binnenentwässerung an das neu errichtete Pumpwerk.

Das bestehende wasserseitige Böschungspflaster der Bundesstraße 26 wurde bis auf Höhe des Bemessungshochwassers mit einer zusätzlichen Abdichtung ergänzt.

Als landschaftspflegerische Begleitmaßnahme erfolgt der Güßbachausbau nach ökologischen Gesichtspunkten mit Ersatzpflanzungen und naturnaher Modellierung des neuen Bachlaufes.

Vorhabensträger der Maßnahme war der Freistaat Bayern. Entwurfsverfasser und für die Bauaus- führung zuständige Behörde war das Wasserwirtschaftsamt Kronach.

Die Gesamtkosten des Vorhabens betragen rund 1,7 Mio. Euro, bei einer 50 %-igen Beteiligtenleistung der Gemeinde Bischberg. Die verbleibenden Kosten teilen sich der Freistaat Bayern und die Europäische Union, wobei Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung einflossen.

Überlaufbauwerk Bild vergrössern Das Überlaufbauwerk mit automatisch gesteuertem Absperrschieber (Stand: April 2011)

Bauablauf

Überlaufbauwerk

Ende 2008 wurde mit dem Bau eines Überlaufbauwerks im Bereich "Leinritt“ und "Regnitzstraße“ zur Steuerung der Binnenentwässerung im dortigen Bereich begonnen. Im Hochwasserfall schließt sich im Bauwerk automatisch der Schieber und leitet ankommendes Binnenwasser zum Pumpwerk am Güßbach. Hochwasser aus dem Main/ Regnitz kann dann nicht mehr über den Regenwasserkanal in den "Leinritt“ eindringen.

Das Pumpwerk Bild vergrössern Das Pumpwerk (Stand: Juli 2012)

Pumpwerk und Ufermauern Güßbach

Ein Pumpwerk im Bereich des Güßbaches sorgt im Hochwasserfall für eine gesicherte Entwässerung des Binnengebietes. Die Einfassung des Güßbaches mit Hochwassermauern schützt das Hinterland vor Überflutungen in Folge des Rückstaues eines Hochwassers von Main/ Regnitz.

Leinritt mit Straßendamm der B 26 Bild vergrössern Leinritt mit Straßendamm der B 26 (Stand: April 2011)

Straßenbauarbeiten "Leinritt"

Mit dem Umbau des „Leinritts“ wurde dafür gesorgt, dass anfallender Binnenniederschlag im Hochwasserfall dem Pumpwerk zugeleitet und von dort in den Güßbach gepumpt werden kann. Neben der Änderung des Längsgefälles der Straße wurde auch ein Entwässerungskanal mit Einlaufrinne (Schlitzrinne) im Zuge des Vorhabens erstellt.

Abdichtung Straßendamm der B 26

Im Zuge dieser Maßnahme wurde die wasserseitige Böschung der Bundesstraße zwischen den beiden Bischberger Anschlussstellen auf einer Gesamtlänge von 1285 Metern bis auf Höhe des Bemessungshochwassers mit gemischtkörnigem Bodenmaterial abgedichtet.

Probeeinbau der mobilen Dammbalken am Verschluss Bild vergrössern Probeeinbau der mobilen Dammbalken am Verschluss "Röthelbach" (Stand: November 2010)

Mobile Dammbalkenverschlüsse

Mit den Vorrichtungen zum Einbau mobiler Dammbalken an den vorhandenen Straßenunterführungen der B 26 und an der Güßbachbrücke wurde der Hochwasserschutz komplettiert.

Hochwasser 2011 Bild vergrössern Staatssekretärin Melanie Huml und Bürgermeister Johann Pfister waren beim Hochwasser vor Ort und überzeugten sich von den funktionierenden Hochwasserschutzanlagen.

Hochwasser im Januar 2011

Gerade rechtzeitig zur ersten Bewährungsprobe konnte der Hochwasserschutz Bischberg fertig gestellt werden. Denn bei den beiden Hochwasserwellen im Januar 2011 konnte die Funktionstüchtigkeit der Anlage erfolgreich unter Beweis gestellt werden.

Enthüllung der Erinnerungstafel Bild vergrössern Enthüllung der Erinnerungstafel durch Staatssekretärin Melanie Huml (Mitte); links Bürgermeister Johann Pfister, rechts Landrat Dr. Günther Denzler

Einweihung

Mit der Einweihung am 29. April 2011 durch Staatssekretärin Melanie Huml (StMUV) wurde die Maßnahme, feierlich abgeschlossen. Bürgermeister Johann Pfister zeigte sich sehr erfreut und erleichtert über die Fertigstellung der Baumaßnahme und dass Überschwemmungen der "Fischerei" der Vergangenheit angehören. Den kirchlichen Segen spendete Pfarrer Schmitt im Beisein vieler Gäste und Anwohner. Ehrengäste waren Frau Staatssekretärin Melanie Huml und Herr Landrat Dr. Günther Denzler.