Trinkwassertalsperre Mauthaus

Schadensbehebung und Sicherstellung der Rohwasserlieferung


Ende Januar 2020 hat sich an den Grundablassleitungen der Trinkwassertalsperre Mauthaus ein Schadensfall ereignet. Unmittelbar nach dem Schadensereignis wurden Notfall- und Stabilisierungsmaßnahmen umgesetzt, die das Ziel hatten, die Anlagensicherheit der Talsperre und die Rohwasserabgabe sicherzustellen.

Hierbei wurde ein Schlauchliner in den Grundablass 2 eingezogen und in Betrieb genommen (Ersatzsystem ES1). Weiterhin wurden die Porosität der Magerbetonmatrix in der Tunnelschale des Grundablassstollens sowie die Anbindung der Tunnelschalen des Grundablass- und Kontrollstollens zum anstehenden Fels mit Wasserdruckversuchen (WD-Versuche) ermittelt und ermittelte Hohlräume nach Erfordernis verpresst. Auch wurden Abdichtungs- und Stützmaßnahmen am Grundablass 1 durchgeführt (Bild 1).

Aktuell wird am Bauabschnitt zur Umsetzung einer weiteren redundanten Rohwasserlieferungsmöglichkeit gearbeitet (Ersatzsystem ES2*), so dass der bislang als Redundanz dienende Grundablass 1 saniert werden kann. Diese Redundanz soll mit Stahlrohr- und Schlauchlinerabschnitten, verlegt im Lichtraum des Grundablassstollens unter dem Ködelberg, hergestellt werden. Hierbei soll mittels Stahlrohren am Rohrleitungssystem im Entnahmeturm angeschlossen werden. Im Lichtraumprofil des Grundablassstollens ist die Verlegung eines Schlauchliners vorgesehen. Am Übergang zum Außenbereich ist mit Stahlrohren die Anbindung an den Bestand geplant.

In einem weiteren Bauabschnitt wird zur Gewährleistung der Anlagen- und Versorgungssicherheit der Grundablass 1 saniert. Hierbei ist geplant, in den Grundablass 1 ein Stahlrohr einzuziehen und den Ringraum vollständig mit Zementsuspension zu verpressen (Stahlrohrrelining). Der Baubeginn dieser Maßnahme ist für das Jahr 2023 vorgesehen (Bild 2).

Vorhabensträger der Maßnahmen ist der Freistaat Bayern. Die beiden Bauabschnitte werden von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als Teil der Reaktion der Union auf die COVID19-Pandemie finanziert (REACT-EU).