Hochwasserschutz Friedrichsburg (Stadt Kronach)

Informationen zur Baumaßnahme

Die Rodach ist im Planungsbereich ein Gewässer I. Ordnung. Maßnahmenträger ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das örtlich zuständige Wasserwirtschaftsamt. Der Hochwasserschutz Friedrichsburg ist Teilstück einer Kette von umfangreichen wasserwirtschaftlichen Maßnahmen im Stadtgebiet der Kreisstadt Kronach.

Der Hochwasserschutzdeich Bild vergrössern Der Hochwasserschutzdeich

Örtliche Verhältnisse

Das Einzugsgebiet der Rodach beträgt im Bereich Friedrichsburg ca. 658 km2. Die geologische Situation im Frankenwald bedingt eine geringe Rückhaltefähigkeit von Oberflächenwasser. Dadurch werden Niederschläge sehr schnell abgeführt, und es entstehen vergleichsweise große Hochwässer. Diese Situation kann in Verbindung mit der Schneeschmelze im Frühjahr noch zusätzlich verschärft werden.

Die Rodach ufert bereits oberhalb von Friedrichsburg bei kleineren Hochwässern aus und überflutet angrenzende Ufergrundstücke bis in die Ortsbebauung hinein.

Durch die 2004 abgeschlossene Hochwasserschutzmaßnahme wird der 3,2 ha große Siedlungsbereich von Friedrichsburg vor Hochwasserereignissen bis zu einer hundertjährlichen Wiederkehr (HQ100 entsprechend einem Abfluss von 394 m3/s) geschützt.

Umfang der Maßnahme

1. Hochwasserschutzdeich

Bau eines ca. 610 m langen neuen Deiches mit einer mittleren Höhe von 2,5 m über Gelände. Zur besseren Einbindung in das Landschaftsbild wurde der Deich mit wechselnden Böschungsneigungen angelegt.

2. Binnenentwässerung

Neuverlegung einer Dränleitung DN 150 mit einer Länge von ca. 580 m am binnenseitigen Deichfuß, zur Abführung des im eingedeichten Gebiet anfallenden Sicker- und Niederschlagswassers. Über eine ca. 485 m lange Sammelleitung wird das Dränwasser durch ein Entwässerungspumpwerk über den noch anzulegenden Auegraben in die Rodach abgeleitet.

3. Entwässerungspumpwerk

Neubau eines Polderentwässerungspumpwerkes an der Luftseite des Hochwasserschutzdeiches zur Binnenentwässerung.

4. Auegraben

Neuanlage eines ca. 900 m langen Auegrabens (mit einer mittleren Tiefe von ca. 1,50 m) als ökologische Ausgleichsmaßnahme und Ableitungsgraben der Binnenentwässerung aus dem Entwässerungspumpwerk. Die Uferböschungen des neuen Auegrabens werden naturnah,und mit wechselnden Böschungsneigungen gestaltet.

Der Auegraben Bild vergrössern Der Auegraben

Vorhabensträger

Die Bau- und Unterhaltungslast für die Rodach (Gewässer I. Ordnung) liegt beim Freistaat Bayern. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wird vertreten durch das örtlich zuständige Wasserwirtschaftsamt.

Kosten

Der Hochwasserschutz Friedrichsburg wurde mit veranschlagten Kosten in Höhe von 1,0 Mio. EURO durch den Freistaat Bayern finanziert. Die Stadt Kronach war an den Maßnahmekosten mit 17,15 % beteiligt.

Die Maßnahmen werden vom Wasserwirtschaftsamt Kronach im Auftrag des Bezirks Oberfranken geplant und durchgeführt.

Die Gesamtkosten für die Hochwasserschutzmaßnahmen in der Stadt Kronach betragen insgesamt rd. 10 Mio. Euro.