Hochwasserschutz im Coburger Raum

Maßnahmen an Lauter und Sulzbach (Gewässer II. Ordnung)

HWS Coburg (Lauter) - Innenstadt - Bauabschnitte 3 und 4

Übersichtslageplan HWS Coburg (Lauter) – Innenstadt, Bauabschnitte 3 und 4 Bild vergrössern Übersichtslageplan HWS Coburg (Lauter) – Innenstadt, Bauabschnitte 3 (Rastraßenbrücke bis Kanonenwegbrücke) und 4 (Kanonenwegbrücke bis B 4–Brücke)

Luftbild der Bauabschnitte 3 und 4

Luftbild: Hochwasserschutz Coburg (Lauter) – Innenstadt, Bauabschnitte 3 und 4 Bild vergrössern Luftbild: Hochwasserschutz Coburg (Lauter) – Innenstadt, Bauabschnitte 3 und 4 (S. Katholing, 2023)

Projektträger


Träger der Maßnahme ist der

Freistaat Bayern
vertreten druch das
Wasserwirtschaftsamt Kronach
Kulmbacher Straße 15
96317 Kronach

Begünstigte des Bauvorhabens sind die Stadt Coburg und deren Einwohner.

Angaben zur Baumaßnahme

Mit der Fertigstellung der ersten beiden Bauabschnitte der Hochwasserschutzmaßnahmen an der Lauter, wurde dem Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser des Siedlungsgebietes zwischen Bahnhof, Itz und Lauter, dem sog. "Bahnhofsviertel" der Stadt Coburg, einem Stück nähergekommen.

Mit dem Beginn der Bauausführung für die beiden letzten Bauabschnitte 3 und 4 in 2021, wird nun die letzte Lücke des Hochwasserschutzes in der Stadt Coburg in diesem Bereich geschlossen.

Zuständiges Fachbüro für die Ausführungsplanung, Bauoberleitung und Bauüberwachung ist das Ing.-Büro Arnold Consult aus München.

Die Ausführung der Maßnahme wurde nach erfolgter EU-weiter Ausschreibung an die Fa. Dechant, Hoch- und Ingenieurbau, Weismain vergeben.

Die Gesamtkosten für die Bauabschnitte 3 und 4 sind mit rd. 8,0 Mio. Euro veranschlagt.

Diese teilen sich folgendermaßen auf:

Stadt Coburg 35 %
Freistaat Bayern (EU) 65 %

Maßnahmen des Hochwasserschutzes

Im Zuge der Baumaßnahme werden vielseitige Hochwasserschutzmaßnahmen notwendig.

Mit dem Vorhaben werden neben dem Bau von Hochwasserschutzmauern, der Anpassung bzw. Erneuerung der Kanonenwegbrücke, dem Abbruch des alten Lauterkraftwerkes, sowie der Errichtung einer neuen Fußgängerbrücke, auch die Errichtung eines HW-Pumpwerkes zur Sicherstellung der Binnenentwässerung bei Hochwasserabflüssen erforderlich.

Neben den notwendigen technischen Hochwasserschutzmaßnahmen, soll auch der Gewässerlauf optimiert, wieder naturnäher gestaltet und durch offene Zugänge wieder erlebbar werden.

Zusätzliche Bepflanzungen und Begrünungen sollen den Erholungswert stärken.

Foto: Fluss-Aufweitung im Bereich BA 3 Bild vergrössern Foto: Fluss-Aufweitung im Bereich BA 3

Hochwasserschutzmauern

Foto: Neu erstellte Mauern mit strukturiertem Flussbett Bild vergrössern Foto: Neu erstellte Mauern mit strukturiertem Flussbett
Foto: Neu erstellte vorgeblendete Mauer Bild vergrössern Foto: Neu erstellte vorgeblendete Mauer

Um den schadlosen Hochwasserabfluss zu gewährleisten, sind aufgrund der beengten Bebauung beidseitige, auf Bohrpfählen gegründete Ufermauern unvermeidbar.

In vereinzelten Bereichen kommen jedoch auch Winkelstützwände und auch Ufermauern mit flach gegründeten Streifenfundamenten zum Einsatz. Ebenso werden vereinzelt auch Treppen als Zugänge zum Gewässer erstellt.

Kanonenwegbrücke

Die frühere Brücke über die Lauter im Kanonenweg wurde im Jahr 1989 errichtet. Aufgrund des zu geringen Freibordmaßes, wird der vorhandene Brückenüberbau abgebrochen, die Widerlager erhöht und eine neuer Brückenüberbau erstellt.

In diesem Zusammenhang sind sämtliche im Brückenbereich liegenden Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom etc.) aus dem Brückenbereich zu entfernen und neu zu verlegen. Ebenso ist die Straßenführung und die angrenzenden Anliegerzufahrten an die neue Brückenhöhe anzugleichen.

Foto: Kanonenwegbrücke Richtung Callenberger Straße Bild vergrössern Foto: Kanonenwegbrücke Richtung Callenberger Straße

Rückbau des ehemaligen Lauterkraftwerks

Um den Abflussquerschnitt der Lauter bei Hochwasser bestmöglich nutzen zu können, wird das bestehende, ehemalige Lauterkraftwerk abgebrochen.

Foto: Rückbau des Lauterkraftwerks Bild vergrössern Foto: Rückbau des Lauterkraftwerks
Foto: Gewässerzugänge zur Lauter Bild vergrössern Foto: Gewässerzugänge zur Lauter

Fußgängerbrücke Callenberger Straße

Die zu tief gelegene und bei Hochwasser eintauchende alte und in die Jahre gekommene Fußgänger-brücke mit einseitigem Treppenzugang wird abgebrochen.

Sie wird ca. 10 m oberhalb durch eine neue, breitere und behindertengerechte Fußgängerbrücke mit beidseitigen Rampen ersetzt.

Beispielfoto: Fußgängerbrücke aus dem BA 1 Bild vergrössern Beispielfoto: Fußgängerbrücke aus dem BA 1

Pumpwerk mit Trennbauwerk

Um das anfallende Binnen-Niederschlagswasser im Hochwasserfall in die Lauter zu leiten, wird ein Pumpwerk mit Trennbauwerk errichtet.

Über das zu errichtende Trennbauwerk am rechten Ufer der Lauter und den dort anzupassenden Regenwasserkanälen, wird das ankommende Niederschlagswasser im Normalzustand über die Sammelkanäle der Binnenentwässerung durch das Trennbauwerk direkt in die Lauter geleitet. Im Hochwasserfall verschließt ein Schieber ab dem Einschaltpegel den Zulauf zur Lauter. Das sich in den Kanälen ansammelnde Wasser staut sich auf und läuft über eine Überlaufschwelle dem Pumpwerk zu und wird von dort in die Lauter gepumpt.

Zur Entwässerung der Bereiche hinter den linksseitigen Hochwasserschutzmauern, im Bereich des Geh- und Radweges, wird das anfallende Binnenniederschlagswasser gesammelt zum neuen Pumpwerk abgeleitet.

Das Bauwerk ist für eine Ausbauleistung von 3 x 150 l/s = 450 l/s Bemessungsabfluss ausgelegt. Die Förderhöhe beträgt ca. 4,00 m.
Der ermittelte und zugrunde gelegte Bemessungsabfluss von rd. 250 l/s kann von zwei Pumpen a`150 l/s gefördert werden. Die dritte Pumpe erfüllt die n-1 Bedingung beim Ausfall einer Pumpe und gleichzeitigem Hochwasser.

Somit kann bei Ausfall einer Pumpe der Hochwasserschutz bei Hochwasser dennoch gewährleistet werden.

Foto: Ansicht des Pumpwerks Bild vergrössern Foto: Ansicht des Pumpwerks
Foto: Bau des Dükers zwischen Trennbauwerk und Pumpwerk Bild vergrössern Foto: Bau des Dükers zwischen Trennbauwerk und Pumpwerk